Wahnsinn: Drei EM-Medaillen für den Rodinger Simon Brandhuber

Wahnsinn: Drei EM-Medaillen für den Rodinger Simon Brandhuber

311 kg im Zweikampf bei nur 66,8 kg Körpergewicht und damit 187 Relativpunkte

Der Rodinger Bundesligaheber Simon Brandhuber, mittlerweile im Olympiakader des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber, hatte am Montag um 18:30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit seinen großen Auftritt in Batumi/Georgien. Das er gut vorbereitet war zeigten seine Leistungen bei den Bundesliga Wettkämpfen für den TB 03 Roding in dieser Saison. Und diese gute Vorbereitung rief Simon hoch konzentriert beim Wettkampf, betreut von Bundestrainer Kurch, auf den Tag genau ab.

Viele Daumen wurden am Montag vor dem Eurosport Programm gedrückt und innerlich feuerten ihn seine Gewichtheberfreunde begeistert an. Ja, es war ein turbulenter Wettkampf. 135 kg war das erste Meldegewicht, dann die Anfangslast auf 137 kg erhöht und die dritte erlaubte Steigerung führte dann zum Anfangsversuch beim Reißen mit 140 kg, die er ohne Probleme meisterte. 143 kg lagen für den zweiten Reißversuch bereit und auch dieses Gewicht schaffte Simon souverän. 146 kg wurden für den dritten und letzten Versuch verlangt. Die bisherige persönliche Bestmarke, der deutsche Rekord, eine Last die der Rodinger erst einmal und zwar in  Ashgabat (Turkmenistan) bei der Weltmeisterschaft Anfang November 2018 schaffte. Und wieder gültig ! Die Begeisterung beim Nationalteam vor Ort und an den Bildschirmen war riesig. Silber war sicher, doch dann kam noch der Türke Ismayilov Daniyar und der holte mit 147 kg Gold.

Deutschen Rekord eingestellt

Doch der Türkische Heber, der große Favorit nach dem Reißen, hatte einen rabenschwarzen Tag beim Stoßen. Dreimal scheiterte er mit Standstoßtechnik bei seinen Versuchen, zuletzt bei 166 kg. Er hatte an diesem Tag keine Chance einen Stoßversuch ansatzweise zu schaffen. Im Lager von Simon Brandhuber wurde derweilen wieder von gemeldeten 155 kg, auf 158 kg gesteigert und erst bei 160 kg ging der Deutsche Rekordhalter auf die EM-Plattform. Kein Problem für den Simon, damit hat er sich einen Platz beim Stoßen und im Zweikampf gesichert. Nochmal wurde gepokert und bei 165 kg ging der Mann von der Regenreib’n an seinen zweiten Versuch. Doch auch der zweite Versuch war mit 2:1 gültig und plötzlich lag der Rodinger auf einen nicht erträumten Medaillenplatz beim Stoßen. 168 kg ließ das deutsche Lager für Simon beim dritten Versuch auflegen. Problemlos konnte er die riesige Last bei einem eigenen Körpergewicht von nur 66,8 kg umsetzen und aus der Hocke aufstehen. Doch für den Ausstoß reichte die Kraft und damit der nötige Schwung aus den Beinen heraus nicht mehr.

Nur um 1 Kilogramm an Zweikampf Gold vorbei

Doch der Wettkampf war noch nicht beendet. Die Nummer Eins im Rodinger Bundesligateam lag plötzlich auch im Zweikampf auf einem Medaillenplatz, nachdem der große Favorit aus der Türkei dreimal beim Stoßen scheiterte und der Georgier Goga Chkheidze nach gültigen 169 kg die Last von 173 kg im dritten Anlauf nicht fixieren konnte. Mit 169 kg stieg der Franzose  Matam Kingue, den Rodingern von den Bundesligawettkämpfen bestens bekannt, ein. Schaffte dann 172 kg beim Stoßen und hatte damit Gold in dieser Disziplin. Nachdem er nur 137 kg beim Reißen erreichte, lag er mit 309 kg im Zweikampf immer noch hinter dem Rodinger, der zu diesem Zeitpunkt mit 311 kg Zweikampf noch in Führung lag. Da war die Spannung nicht  mehr zu überbieten. Der letzte gültige Stoßversuch des Franzosen bei 175 kg beendete diesen Heberkrimi. Und Simon gratulierte sportlich fair sofort seinem Bezwinger. Und noch etwas hat Simon an diesem Montag Abend geschafft, erstmals sensationelle 187 Relativpunkte. Respekt Simon zu diesem tollen Erfolg.

Christian Angermeier

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